Immer wieder Schmerzen – und das an mehreren Stellen der Muskeln, Bänder, Sehnen und Gelenke. Dauern die Beschwerden länger als drei Monate an, kann es sich um eine Fibromyalgie handeln, soweit andere Krankheiten ausgeschlossen werden. Wörtlich übersetzt bedeutet Fibromyalgie „Faser-Muskel-Schmerz“.

Komplexe Krankheit

Fibromyalgie gilt in der Schulmedizin als nicht heilbar. Entsprechend schwer tut sie sich mit der Erkrankung. Oft haben Patienten eine jahrelange Leidensgeschichte hinter sich, bevor Fibromyalgie diagnostiziert wird. Das Krankheitsbild ist in der Tat  komplex:
• Chronische Schmerzen im Muskel- und Weichteilgewebe sind das Hauptsymptom
• lähmende Müdigkeit
• Schlafstörungen (Einschlaf- oder Durchschlafstörungen)
• Angstgefühle und Depression
• Gelenksteife
• chronische Kopfschmerzen und Schmerzen im Kinnbereich
Studien zeigen, dass die entsprechenden Schmerzareale stärker aktiviert sind als bei Menschen ohne chronische Schmerzen.

Der Schmerz ist das Hauptsymptom der Fibromyalgie

Dieser Schmerz wird von den Betroffenen als chronisch generalisierter Ganzkörperschmerz vorwiegend in den Muskeln, den Muskelansätzen (Sehnen) und in den Knochen empfunden.

Neben diesen Schmerzen tritt häufig noch eine Vielzahl vegetativer und funktioneller Störungen auf, die zusätzlich den Alltag belasten und die Lebensqualität stark einschränken.

Dazu zählen Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche, rasch eintretende Erschöpfungszustände, Überempfindlichkeit gegenüber äußeren Reizen.

Kriterium für die Diagnosestellung sind mindestens seit 3 Monaten Schmerzen an mindestens 11 von 18 festgelegten Stellen in allen vier Quadranten des Körpers, die auf Druck schmerzen. Bemerkenswert ist, dass sowohl „tender points“ (Druckpunkte) als auch Triggerpunkte bei Fibromyalgie mit Akupunkturpunkten übereinstimmen.

Frauen stärker betroffen

In den westlichen Industrieländern sind ein bis zwei Prozent der Bevölkerung von der Krankheit betroffen, vier bis sechs Mal mehr Frauen als Männer. Auch Kinder und Jugendliche können unter chronischen Muskel- und Gliederschmerzen leiden. Das Risiko, an Fibromyalgie zu erkranken, nimmt jedoch mit dem Alter zu.

Möglichkeiten der Chinesische Medizin

Die Chinesische Medizin kennt Fibromyalgie nicht als bestimmtes Krankheitsmuster. Stattdessen sieht sie darin eine somatische Störung mit spezifischen Symptomen. Diese werden bei jedem Patienten in Abhängigkeit von seiner körperlichen und seelischen Verfassung, dem Ort und der Intensität des Schmerzes individuell behandelt. Puls- und Zungendiagnose geben hierbei wichtige Aufschlüsse.

Der Schmerz wird als eine Störung des Qi-Flusses im Körper gesehen. Störungen des Qi, bei Fibromyalgie die Regel, sind mit Disharmonien der Gan-, Pi-, Shen- und Xin-Funktionskreisen verbunden.

Fibromyalgie beruht möglicherweise auf Fehlentwicklungen der immunologischen Steuerung. Am Beginn der Erkrankung steht häufig ein nicht ausgeheilter Infekt oder ein körperliches oder seelisches Trauma. Typisch sind immer wieder aufflackernde Erkältungsgefühle. Überhaupt leiden viele Betroffene unter Kälteempfindlichkeit. Die Chinesische Medizin zielt darauf ab, diese pathogenen Faktoren bzw. in ihrem Verlauf „stecken gebliebenen Infekte“ an die Oberfläche zu bringen und letztlich zu eliminieren. Denn die immer wieder vom Körper aktivierte Immunreaktion kostet die Betroffenen laufend enorme Energie.

Akupunktur und Phytotherapie der Chinesischen Medizin können bei Fibromyalgie dazu beitragen, Symptome zu lindern und die Gesundheit und Vitalität zu stützen und zu fördern.

Ein Erfolg versprechendes Behandlungsprogramm umfasst eine Kombination aus Gesprächs- und Verhaltenstherapie, Akupunktur, Moxibustion, Schröpfen, Arzneitherapie, Bewegungsübungen wie Qigong und Taijiquan, Kräutermedizin und Ernährungstherapie.

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